Schachclub verliert das Spitzenspiel
3,5:4,5 beim SC Frankfurt-West / Die Zweite ist Meister und steigt auf


(al) – Der Schachclub hat das Spitzenspiel der hessischen Landesliga Süd beim Tabellenführer SC Frankfurt-West mit 3,5:4,5 knapp verloren. Die Frankfurter Vorstädter (Zeilsheim und Unterliederbach) sind damit schon vor dem letzten Spieltag Meister und steigen in die Verbandsliga auf. Die Flörsheimer mussten ihre Hoffnungen begraben, freuten sich aber mächtig darüber, dass die ihre zweite Mannschaft in der Bezirksklasse B den Meistertitel und Aufstieg sicher hat.

Die guten Aufstiegschancen der Zweiten waren auch ausschlaggebend dafür, dass die Erste beim Favoriten Frankfurt-West nur zu siebt antrat, also einen Brettpunkt kampflos hergab. Man wollte die Zweite in Bestbesetzung spielen lassen, um deren mächtig gestiegene Motivation nicht zu beeinträchtigen. Außerdem schienen die Chancen der Ersten eher theoretischer Natur. Die Frankfurter waren hoher Favorit und schon drei Punkte weg; sie hätten auch in der Schlussrunde noch etwas hergeben müssen, um die Flörsheimer vorbeiziehen zu lassen. Es ist bei dieser Theorie geblieben. In der Praxis liegt Frankfurt-West mit 15:1 Punkten uneinholbar vorn, vor Freibauer Mörlenbach-Birkenau II (12:4) und den punktgleichen SC Bad Soden und SC Flörsheim (10:6).

Den Rating-Ziffern nach waren die Flörsheimer beim Tabellenführer an allen Brettern Außenseiter. Das schien sich auf unangenehme Weise zu bestätigen. Andreas Weber ging in einer recht ausgeglichenen Stellung zu viel Risiko und verlor. Markus Lahr probierte es mit einem optisch attraktiven Turmopfer, das sich dann aber als nicht korrekt erwies. Als er auch den zweiten Turm verlor, war der Flörsheimer chancenlos und der Tabellenführer 3:0 in Führung.
Dann aber lief es besser für die Gäste. Luis Kuhn sorgte für einige Aufregungen auf dem gegnerischen Königsflügel, erspielte sich materielle und positionelle Vorteile und sorgte für das 1:3. Michael Budde erzielte eine Bauernmehrheit am Damenflügel, musste sich dann aber mit einem Remis begnügen, weil der Gegner gut dagegenhielt. Edgar Winand schaffte den zweiten Partiegewinn für den Schachclub, doch in den beiden verbleibenden zwei Partien gelang es nicht, den Ein-Punkt-Rückstand wettzumachen. Alexander Stegmaier spielte die wohl stärkste Partie des Tages, musste aber in ein Remis einwilligen, als seine Bauernmehrheit vom Gegner gestoppt werden konnte. Wolfgang Ruppert widerfuhr ähnliches Ungemach – auch sein Freibauer blieb in einer gegnerischen Blockade stecken. Damit musste auch er das Remisangebot annehmen.
Trotz des etwas unglücklichen 3,5:4,5 war man beim Schachclub am Ende stolz auf die eigene Leistung. Man hatte dem Favoriten, der erstmals in dieser Saison die Bestbesetzung aufgeboten hatte, einen großen Kampf geliefert und ihn am Rande einer Niederlage gehabt. „Davon konnte man nicht unbedingt ausgehen. Das war eine ganz starke Leistung“, mailte SC-Vorsitzender Ruppert tags darauf an seine Mannschaftskameraden.

Die Zweite ist Meister
Die zweite Mannschaft des Schachclubs sicherte sich am vorletzten Spieltag den Meistertitel in der Bezirksklasse B und steigt damit in die Bezirksklasse A auf. Mit 14:2 Punkten stehen die Flörsheimer allein vorn und zwei Mannschaftspunkte besser als die Hochheimer Schachfreunde, die jedoch 11 (!) Brettpunkte weniger haben. Das ist – bei acht noch zu spielenden Partien – nicht mehr aufzuholen.
Der neue Meister hatte beim Schlusslicht SC Steinbach II wenig Mühe. Dominik Schwarz und Lukas Platt sorgten für eine recht schnelle 2:0-Führung; Carsten Michel und Thomas Seidel ließen zwei Remis zum 3:1 folgen. Wahid Jamali kam mit ein paar „gerissenen“ Zügen aus einer bedenklich scheinenden Stellung heraus und fuhr einen vollen Punkt ein. Paula Ruppert stand einige taktische Verwicklungen durch und erhöhte dann auf 5:1, womit die Meisterschaft zugunsten der Flörsheimer entschieden war. So boten Ralf Rupp und Michael Beck ihren Gegnern Remis an, obwohl sie eigentlich vorteilhaft standen. Die Steinbacher willigten ein, wmit die Flörsheimer ein durchaus standesgemäßes 6:2 mit nach Hause nahmen.
Flörsheims Dritte verlor in der Kreisklasse A beim Spitzenreiter SC Frankfurt-West III an allen Brettern (Lukas Battenfeld, Paul Sommermann, Max Stapel, Henry Ruppert, Eray Coscun und einmal kampflos) und steht mit 5:11 Punkten weiter auf Platz 8, was eventuell den Abstieg bedeutet. Die Flörsheimer Schachkids könnten sich freilich aus eigener Kraft in Sicherheit bringen, wenn sie am letzten Spieltag (17. April) den einen Punkt besser stehenden SC Bad Soden VI besiegen.